Der Kampf gegen Kakerlaken erfordert Geduld und die richtigen Mittel. Ein seit Jahrzehnten bekanntes Hausmittel ist die Kombination aus Schaben Puderzucker Borax. Diese Mischung gilt als effektive und kostengünstige Do-it-yourself-Lösung, um einen leichten Befall einzudämmen. In diesem Artikel analysieren wir die Wirkungsweise, die korrekte Anwendung und die rechtlichen sowie gesundheitlichen Aspekte dieses Mittels.
Die Wirkungsweise: Warum Puderzucker und Borax?
Das Prinzip hinter der Falle ist simpel, aber biologisch durchdacht. Schaben sind Allesfresser, haben aber eine starke Vorliebe für Süßes und Stärkehaltiges. Hier kommt der Puderzucker ins Spiel. Er dient als Lockstoff, der die Schädlinge aus ihren Verstecken zieht. Da Puderzucker sehr fein ist, lässt er sich homogen mit anderen Pulvern mischen, sodass die Schaben die Bestandteile nicht trennen können.
Borax (Natriumtetraborat) hingegen ist das eigentliche Gift. Wenn die Schädlinge die Mischung aus Schaben Puderzucker Borax fressen, gelangt das Borax in ihren Verdauungstrakt. Es wirkt dort als starkes Magengift und greift zudem den Wasserhaushalt des Insekts an, was oft zur Austrocknung führt. Ein weiterer Vorteil: Kakerlaken teilen Nahrung teils durch Erbrechen oder über ihren Kot. Vergiftete Artgenossen können so indirekt andere Schaben im Nest töten (der sogenannte Domino-Effekt).
Anleitung: Die Herstellung der Köder
Um die Mischung gegen Schaben Puderzucker Borax herzustellen, wird traditionell folgendes Verhältnis empfohlen:
- Zutaten: Mischen Sie gleichen Teile Puderzucker und Borax-Pulver (z.B. 50g Zucker und 50g Borax).
- Verfeinerung: Manche Anwender fügen etwas Mehl oder Maisstärke hinzu, um die Konsistenz zu verbessern.
- Platzierung: Verteilen Sie das Pulver hauchdünn an den Laufwegen der Schaben (z.B. hinter Kühlschränken, unter Spülen, in Ritzen). Alternativ können Sie das Pulver in flache Deckel füllen.
Wichtig: Schaben meiden oft aufgehäufte Pulverberge. Eine feine Bestäubung oder kleine Köderdosen sind effektiver.
Rechtliche Lage und Sicherheitswarnung
Während Schaben Puderzucker Borax in den USA ein Standardmittel ist, sieht die Lage in der EU anders aus. Borax ist seit einigen Jahren als „reproduktionstoxisch“ (fortpflanzungsgefährdend) eingestuft. Der Verkauf von reinem Borax an Privatpersonen ist in der EU stark eingeschränkt.
- Gesundheit: Borax kann bei Einatmen oder Verschlucken Hautreizungen und Atemwegsreizungen verursachen. Es darf keinesfalls in die Hände von Kindern oder Haustieren gelangen.
- Alternative: Oft wird stattdessen Natron (Backsoda) mit Puderzucker gemischt. Dies ist ungiftig für Menschen, erzeugt aber im Magen der Schabe Gase, die sie töten können.
Vor- und Nachteile der Methode
Vorteile:
- Günstig in der Herstellung (sofern Borax verfügbar ist).
- Keine sofortigen Dämpfe wie bei Sprays.
- Kann bei korrekter Anwendung ganze Nester dezimieren.
Nachteile:
- Schaben Puderzucker Borax wirkt nicht sofort; der Prozess dauert Tage bis Wochen.
- Es tötet keine Eipakete (Ootheken) direkt ab.
- Hohes Sicherheitsrisiko für Haustiere (Hunde/Katzen), die den süßen Zucker ebenfalls riechen.
- Feuchtigkeit lässt das Pulver verklumpen und unwirksam werden.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Methode Schaben Puderzucker Borax bei einem sehr frühen Befall helfen kann, aber aufgrund der Beschaffungsproblematik von Borax und der Gesundheitsrisiken oft durch moderne Gels oder Köderdosen ersetzt werden sollte. Wenn Sie unsicher im Umgang mit Chemikalien sind, ist der Griff zu geprüften Fallen oder zum Hörer für den Kammerjäger ratsam.